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„Oh Schreck“, unsere Luna lag kürzlich gelähmt auf dem Flurboden. Mein erster Gedanke: „Schlaganfall“. Ich war total besorgt und anfangs zu keinem wirklich vernünftigen Gedanken fähig. Was tun? Luna ist ja nun schon 14 und ein älteres Hundemädchen. Von daher dachte ich, der Schlaganfall läge am Alter.
Da ich aber seit längerem die GH lerne, habe ich also nach einem Tag begonnen, mit folgenden Infos zu recherchieren und nachzufragen:

Einen Tag nach dem Schlaganfall trank und aß sie. Sie hatte warme Pfoten, konnte aber nicht mehr aufstehen bzw. fiel dann um. Ob links- oder rechtspfotig konnte ich auf die Schnelle nicht heraus finden.
Und so habe ich ihr körperliches Verhalten wahrgenommen: Zuerst dachte ich, die linke Vorderpfote sei steif, aber krümmen tat sie sich nach rechts.

Ich erfuhr, dass diese Krümmung ein Anzeichen sei für die Bewegung, die der Hund im Augenblick des Konfliktes machen wollte, aber nicht konnte.

Und das hat mich nachdenken lassen. Erst dachte ich, es könne vielleicht mit dem Welpen Besuch ein paar Tage zuvor zusammen hängen. Aber da kam ich auf keinen sinnvollen Nenner. Und dann erzählte mir meine Tochter etwas, was ich total verdrängt hatte. Sie erinnerte sich, dass ich ihr aus Versehen im Trubel im Flur auf die rechte Hinterpfote getreten war. Luna hatte laut gequietscht und sich gleich nach rechts hinten umgeschaut. Da klingelte was in mir.
Ich versuchte mich also in Luna zu versetzen, auf ihre Augenhöhe zu gehen und ihre Situation nachzufühlen. Und dann kam die Erleuchtung: Genau diese Situation, sprich das „nicht rechtzeitig nach rechts hinten sehen“ ist diese Körperhaltung, mit der sie jetzt motorisch gelähmt ist. Sie fällt dadurch nach links um, die linke Vorderpfote ist leicht steif und die rechte hintere Vorderpfote steht leicht auswärts. Schließlich bin ich ihr ja auf diese Pfote gestiefelt. Auch ist der restliche Körper noch wie in einer Schockstarre.

Also gut, ich würde sagen, Konflikt schon mal gefunden.

Weiter mit meinen Überlegungen:
Am gleichen Tag noch waren fast keine Auffälligkeiten, bis auf die Tatsache, dass sie nicht mehr spielen wollte. Das ganze ist außerdem im Flur neben dem Keyboard passiert und genau dort ging es am nächsten Tag los. Die Lösung ist ja auch schon passiert, schließlich stehe ich nicht mehr auf der Pfote 🙈 und nach hinten umsehen braucht sie sich nimmer deswegen. Wäre also nicht schwierig, die PCL Phase abzuwarten. Nur weiß sie das?
Wäre ich Luna, müsste ich erfahren, dass es nicht mehr passieren kann. Bis dahin wäre ich als Hund wohl in einer Hab-Acht-Stellung oder anders formuliert: im Totstell-Reflex!?

Bei all den Überlegungen tat es mir so leid, wenn ich ihr zusah, wie sie sich plagte. Von alleine konnte sie gar nicht mehr aufstehen. Zum Pippi machen durfte ich sie in den Garten tragen und stützen. Danach lag sie immer fix und alle wieder im Körbchen.

Aber nun weiter, denn das Thema Schienen darf ich nicht ignorieren!
Im Flur bin ich ihr auf die Pfote getreten, als ganz viele Füße um Luna waren. Mich hat sie dabei wohl als Übeltäter gar nicht gesehen. Sie würde mich sonst instinktiv meiden. Tags drauf ist sie wieder zum Flur gelaufen und hat sich dorthin gelegt, weil sie wartete, bis wir für ihr Gassi gehen angezogen waren. Und dann konnte sie nicht mehr aufstehen und war schief.
Ich denke also, der Flur und viele Füße um sie könnten zwei Schienen sein. Klar, jetzt fiel der Groschen! Luna erlebte mit der Schiene Flur einen Tag nach "Pfote aua" ein Rezidiv: „Hier könnte es ja wieder passieren, auch wenn Gassi wichtig ist!“ Und tags zuvor wollte sie ja schon nicht mehr spielen. Hatte also schon erste Auswirkungen.
Das mit den Füßen ließ sich leicht vermeiden, das mit dem Flur wurde schwierig. Aber dennoch haben wir versucht, den Flur künftig so gut es geht zu meiden.

Luna lag nach diesem Konfliktgeschehen die meiste Zeit im Körbchen, schlapp und schlafend. Ihr bester Kumpel Mitzi, unser zweiter Hund, immer an ihrer Seite. Aber bereits nach zwei Tagen lief sie zum Wassernapf und schlabberte, ist auch schon selbständig zum Pinkeln in den Garten, brauchte dabei nur wenig Unterstützung. Tags drauf hat sie schon wieder gebettelt – ein gutes Zeichen 😉 - auch wenn sie sonst noch wacklig unterwegs war und meist teilnahmslos herumlag.

Bereits acht Tage später war sie schon wieder lebendiger, freute sich und jodelte, wenn sie uns sah und ging auch schon wieder selbstständig ein paar Stufen hoch. Ich war soooo erleichtert, kann ich euch sagen.
Zwei Wochen nach dem Vorfall war nur noch ganz wenig zu bemerken und jetzt, vier Wochen nach diesem Konflikt tollt Luna wieder herum, wie eh und je. Ich bin sowas von froh, dass ich die GH kenne und lerne. Außerdem achte ich mittlerweile sehr darauf, niemals mehr auf ihre Pfoten zu treten.

Ramona, mit einer quirligen 🐶 Luna 💛🧡❤️

Zwei Videos zum obigen ERFAHRUNGSBERICHT "Schlaganfall bei einem Hund"

Im 1. Video seht ihr Luna einen Tag nach dem Konflikt und im 2. Video, wie sie zwei Wochen später schon wieder mit Mitzi Gassi geht 🐶❤️
https://t.me/GermanischeLernen/220

Update 5 Monate später:
"Hey, schau mal! Luna bei der "Springstunde". Meine Tochter hatte das eigentlich mit Mitzi üben wollen und schwupps hat Luna mitgemischt 😅 Sie hat so einen Spaß dabei gehabt. Wer hätte das gedacht. Durch deine Zuversicht damals nach der Lähmung habe ich fest daran geglaubt, dass sie wieder gesund wird🙏ganz liebe Grüße 😘"
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